Am Höhepunkt des Friedensfestes – am 8. August – speisen die Augsburger zusammen, auf dem Rathausplatz oder auf der Straße. Jeder nimmt etwas mit und teilt es mit Anderen. Coronabedingt gab es dieses Jahr kein Zusammentreffen am Rathausplatz, sondern vervielfältigen sich die fröhlichen Gesellschaften nach Lust und Laune an viele kleineren Orten. Das Friedensbüro hatte für den Sonntag auch leckere Back-Friedenstauben organisiert, die auch unsere Community bekommen hat. Tatsächlich gab es auch im St. Vinzenz Zentrum eine Friedenstafel am Kirchenplatz. Mehrere BewohnerInnen und einige Schwestern vom Mutterhaus haben an diesem Sonntag ihre Mittagstafel verbunden!

Hintergrund zum Friedensfest (aus Friedensfest Augsburg 2021) Die zur Zeit der Reformation in Augsburg festgelegte Gleichberechtigung von Katholiken und Protestanten wurde 1618 mit dem Ausbruch des 30-jährigen Krieges gefährdet. Das katholische Staatsregime beschloss am 8. August 1629 alle evangelischen Kirchen zu schließen und die Prediger ausweisen zu lassen.
Erst der Westfälische Frieden 1648 läutete das Ende der Unterdrückung der Protestanten ein und die Reichsstadt Augsburg teilte die Macht zwischen Katholiken und Protestanten wieder gleichberechtigt auf. Am 8. August 1650 feierte die evangelische Bevölkerung erstmals das Friedensfest als Dank für die Religionsfreiheit und hält bis heute daran fest.
Seit nun mehr als 350 Jahren mit Ausnahmen der Kriegsjahre 1942 und 1944 wird das Hohe Friedensfest gefeiert. Vor 1985 war das Friedensfest rein evangelisch, erst seit es zu einem ökumenischen Feiertag wurde, feiern Katholiken und Protestanten zusammen. Im Jahr 2018 wurde das Hohe Friedensfest zudem zum UNESCO-Kulturerbe erklärt und in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.